Mit gezieltem Marketing die Social-Media-Reichweite erhöhen
Social Media wird schon lange nicht nur für private Interaktionen genutzt, sondern ist schon längst ein unverzichtbares Marketing-Tool für Unternehmen. Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Strategie, die eher als Langstreckenlauf, denn als Sprint angelegt werden sollte. Unsere Social-Media-Managerin Amelie Friedmann verantwortet unter anderem die Kanäle der Angermann Real Estate Advisory AG, bürosuche.de, hallensuche.de und spricht über ihre Erfahrungen, Aufgaben und ihren persönlichen Berufsweg.

Welche Aufgaben hat eine Social-Media -Managerin?
Eine Social-Media Managerin hat die zentrale Aufgabe, die Online- Präsenz eines Unternehmens über soziale Netzwerke zu gestalten, zu überwachen und zu optimieren. Typische Aufgaben sind:
1. Strategieentwicklung:
Planung und Umsetzung von Social-Media-Strategien, die auf die Ziele des Unternehmens abgestimmt sind.
2. Content-Erstellung:
Entwicklung von Texten, Bildern, Videos und Grafiken, die auf die Zielgruppe und die Plattform abgestimmt sind.
3. Community-Management:
Interaktion mit der Online-Community, Beantwortung von Anfragen und Aufbau von Kundenbeziehungen.
4. Analyse und Reporting:
Auswertung von Social-Media-Daten, um die Effektivität von Kampagnen zu messen und Optimierungen vorzunehmen.
5. Kampagnenmanagement:
Planung und Durchführung von (bezahlten) Werbekampagnen auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn.
6. Trends und Wettbewerbsanalyse:
Beobachtung aktueller Trends und Aktivitäten der Mitbewerber, um schnell reagieren und Anpassungen vornehmen zu können.
Wie ist dein Werdegang?
Ich persönlich habe nach meinem Schulabschluss zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert – in der Öffentlichkeitsarbeit eines Kulturhauses. Dort bin ich das erste Mal mit dem Berufsfeld Social Media und Öffentlichkeitsarbeit in Berührung gekommen. Im Anschluss habe ich 2014 ein Studium im Medienbereich begonnen, genauer gesagt m Fachbereich Public Relations. Während des Studiums absolvierte ich ein sechsmonatiges Pflichtpraktikum bei der Agentur fischerAppelt in München, wo ich erste Erfahrungen im Bereich Social Media sammeln konnte. Anschließend habe ich neben dem Studium als Fern-Werkstudentin weiter für die Agentur gearbeitet. Nach meinem Abschluss zog ich nach München, um dort bei fischerAppelt ein 18-monatiges Traineeship im Social-Media-Bereich zu machen. In dieser Zeit betreute ich meine ersten eigenen Kunden, konnte praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen sammeln und ein wertvolles Netzwerk aufbauen, das bis heute besteht. Nach dem Traineeship blieb ich noch drei weitere Jahre in der Agentur und stieg zur Midlevel-Position auf, bis ich dann bei Angermann anfing. Um den Beruf richtig zu erlernen, würde ich immer wieder den Start in einer Agentur empfehlen.
Welche Fähigkeiten sind dafür wichtig?
Eine Eine Social-Media-Managerin sollte auf jeden Fall kreativ sein und ein ausgeprägtes Gespür für aktuelle Trends & Formate haben. Es ist wichtig, Inhalte zu entwickeln, die nicht nur innovativ, sondern auch ansprechend für die Zielgruppe sind. Gleichzeitig sollte sie/die Managerin die digitalen Entwicklungen stets im Blick behalten, um schnell auf neue Trends reagieren
zu können. Technisches Verständnis ist ebenfalls essenziell – sei es im Umgang mit Social-Media-Tools, der Anwendung verschiedener Werbeformate oder dem Verständnis der Plattform-Algorithmen. Darüber hinaus sind Kommunikationsstärke, analytisches Denken zur Interpretation von KPIs und Daten sowie ein gutes Zeitmanagement meiner Meinung nach unverzichtbare Fähigkeiten.

Was macht den Beruf so interessant?
Definitiv die Abwechslung! Die digitale Welt verändert sich ständig, und auf den verschiedenen Plattformen gibt es immer wieder neue Funktionen und Trends zu entdecken. Man muss kontinuierlich am Ball bleiben und sich fortbilden. Das Ausprobieren dieser Neuerungen und deren kreative Einbindung in die tägliche Arbeit machen den Job besonders abwechslungsreich. Dadurch bleibt es immer interessant und bietet fortlaufend
neue Herausforderungen. Zudem macht der Austausch mit verschiedenen Abteilungen innerhalb des Unternehmens den Beruf besonders spannend. Es ermöglicht, gemeinsam kreativen und zielgerichteten Content zu entwickeln.
Inwieweit kann eine Social-Media-Managerin den Erfolg eines Unternehmens beeinflussen?
KI wird das Social-Media-Marketing definitiv transformieren, indem sie die Arbeitsabläufe effizienter gestaltet und neue Möglichkeiten für Personalisierung, Analyse und Content-Erstellung eröffnet. Die Integration von KI-Tools kann Unternehmen helfen, schneller auf Trends zu reagieren, ihre Reichweite zu erhöhen und die Kundenerfahrung zu verbessern.
Wie wichtig sind Schnelligkeit und Effizienz?
Schnelligkeit und Effizienz spielen eine große Rolle, um in der digitalen Welt die „Nase vorn zu haben“. Unternehmen, die aktuelle Trends früh erkennen und zeitnah darauf reagieren, können ihre Reichweite und Markenbekanntheit deutlich steigern. Auch in der Kundeninteraktion ist Schnelligkeit wichtig, denn Kunden erwarten schnelle Antworten und Reaktionen auf Social Media. Auch Im Fall von Krisen oder negativen Kommentaren sind schnelle, gut durchdachte Reaktionen entscheidend, um den Ruf des Unternehmens zu wahren und Schaden zu begrenzen. Es gibt noch unzählige weitere Beispiele.
Welche Social-Media-Kanäle sind heute wichtig?
Das hängt stark vom jeweiligen Unternehmen und seiner Zielgruppe ab. Ein zentraler Schritt ist, zunächst eine fundierte Social-Media-Strategie zu entwickeln und dabei die Zielgruppe genau zu analysieren. Dabei helfen auch Personas, um besser zu verstehen, auf welchen Plattformen sich potenzielle Kunden aufhalten.
Für uns im B2B-Bereich ist LinkedIn die wichtigste Plattform, da hier Geschäftskontakte gepflegt und Inhalte geteilt werden, die im beruflichen Kontext relevant sind. Doch auch Plattformen wie Instagram und TikTok spielen für uns eine Rolle. Da wir ein Unternehmen sind, das ausbildet, sprechen wir gezielt die Nachwuchstalente an, die besonders auf diesen Plattformen aktiv ist. Es geht also darum, auf den richtigen Kanälen präsent zu sein, um die jeweilige Zielgruppe optimal zu erreichen.
Wie generiere ich Content und welche Inhalte sind geeignet?
Social-Media-Content für den Gewerbeimmobilienbereich muss informativ, ansprechend und für die Zielgruppe relevant sein. Die Zielgruppe besteht in der Regel aus Investoren, Mietern, Geschäftskunden und anderen Branchenexperten. Wir setzen auf einen ausgewogenen Mix aus Eventberichterstattung, branchenspezifischenInformationen, Unternehmens-News und Videoinhalten. Zum Beispiel habe ich zu unseren Immobilientouren ergänzend das Format "Immo Insights" entwickelt, um noch mehr Mehrwert für unsere Kunden zu generieren.
Wie kann ich meine Reichweite erhöhen, um Follower zu gewinnen?
Mittlerweile ist die Anzahl der Follower für mich nicht mehr die wichtigste KPI, wie es früher einmal der Fall war. In der Vergangenheit kam es bei Unternehmen und Einzelpersonen oft zu den Vorwürfen Follower gekauft zu haben, um nach außen hin größer zu wirken, doch diese Strategie ist meiner Meinung nach nicht nachhaltig. Statt auf bloße Zahlen zu setzen, ist es viel wichtiger, die richtigen Menschen zu erreichen – solche, die sich für unsere Inhalte interessieren und aktiv damit interagieren. Eine große Community bringt wenig, wenn sie letztendlich nicht relevant ist. Bei der Angermann Real Estate Advisory AG konnten wir seit dem Aufbau unserer Social-Media-Kanäle vor zwei Jahren kontinuierliches Wachstum verzeichnen. Wir setzen auf hochwertigen, relevanten Content und posten diesen regelmäßig.
Dadurch gewinnen wir jede Woche neue Follower – und zwar organisch.
Das Erfolgsrezept liegt also darin, Inhalte zu schaffen, die den Nutzern echten Mehrwert bieten und gleichzeitig unterhalten und daher die richtigen Leute zu erreichen, die langfristig mit uns in Kontakt bleiben und Teil unserer Community werden.

Wann kann ich mit den ersten Erfolgen rechnen?
Das variiert natürlich je nach Branche und Zielgruppe. Es gibt kurzfristige, mittelfristige und langfristige Erfolge. Die für uns wichtigsten - die langfristigen - habe ich erst nach einem Jahr erreicht. Allgemein gilt: Der Aufbau einer starken Online-Präsenz erfordert Zeit. Nach einem Jahr kontinuierlichem Posten und am Ball bleiben kann man meiner Meinung nach mit einer etablierten Marke und einer stabilen Community rechnen, die kontinuierlich wächst. Diese langfristigen Erfolge hängen stark von der Regelmäßigkeit und Qualität der eigenen Maßnahmen ab. Ich betreue den Angermann Real Estate Account nun seit zwei Jahren und seit Anfang diesen Jahres wachsen unsere Follower von Monat zu Monat organisch. Zu Beginn der Betreuung unseres LinkedIn-Kanals habe ich aktiv die Kontakte unserer Kolleginnen und Kollegen eingeladen. Ziel war es, zunächst eine relevante Zielgruppe für unseren Account aufzubauen, bevor wir mit dem Posten von hochwertigem Content gestartet sind. Mittlerweile entwickelt sich das Followerwachstum organisch und läuft ganz von allein. Vor einem Monat haben wir auf LinkedIn das Verifizierungs- Badge für unsere Seite erhalten, das bestätigt, dass es sich um einen offiziellen Unternehmensaccount handelt. Diese Verifizierung stärkt das Vertrauen potenzieller Kunden und hilft LinkedIn-Mitgliedern, gezielt das Unternehmen zu finden, mit dem sie in Kontakt treten möchten. Ein weiterer Erfolg auf den ich sehr stolz bin ist, dass wir es unter die Top 10 des Deutschen Immobilienpreises in der Kategorie „Best Brand“ geschafft haben. In dieser Kategorie werden Unternehmen ausgezeichnet, die sich durch eine starke Markenpräsenz, digitale Aktivität und außergewöhnliche Marketingkonzepte hervorheben – unabhängig vom Marketingbudget. Die Angermann Real Estate Advisory habe ich dieses Jahr in dieser Kategorie beworben, und aus über 600 Bewerbern wurden wirin die Top 10 gewählt. Am 14 November fand die große Abendgala in Berlin statt und wir haben uns sehr gefreut mit den Kollegen der Angermann NRW GmbH zusammen vor Ort gewesen
Inwieweit sind Schulungen für die Mitarbeiter sinnvoll?
Schulungen sind äußerst sinnvoll, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter das Potenzial von Social Media richtig nutzen und gleichzeitig Risiken minimieren. Daher haben wir auch eine Social-Media-Guideline entwickelt, die über unser Intranet für alle einsehbar ist.
Wie gelingt es mir, die Mitarbeiter bestmöglich einzubinden?
Die Einbindung von Makler und Maklerinnen ins Social Media-Marketing ist essenziell, um authentische Markenkommunikation zu fördern und die Reichweite zu erhöhen. Sie können als Markenbotschafter fungieren, indem sie Inhalte teilen, liken und kommentieren, was sowohl die Sichtbarkeit als auch die Authentizität der Marke steigert. Besonders effektiv ist es, wenn sie Erfolge oder Einblicke in ihren Arbeitsalltag teilen, denn „Menschen wollen Menschen sehen“. Daher beziehen wir unsere Makler und
Maklerinnen aktiv in die Content-Erstellung ein. Zwar sind sie durch ihren Hauptjob oft zeitlich stark eingebunden, doch durch das Teilen von Informationen und Einblicken aus ihrem Alltag sowie von Events können sie wertvollen Inputliefern. Mit diesen Beiträgen bereite ich Inhalte vor, die nah an der Praxis sind und unsere Zielgruppen effektiv ansprechen. Weiter
mit Dies klappt auch bei unseren Videoformaten wie den Immobilientouren oder Immo Insights, wo unsere Makler und Maklerinnen häufig gestellte Fragen beantworten und so ihre Expertise direkt einbringen.
Wie gelingt es, eine starke Online-Präsenz aufzubauen?
Wie zuvor schon einmal erwähnt ist eine Content-Strategie unverzichtbar, die die Zielgruppe anspricht und einen Mehrwert bietet. Social-Media-Beiträge sollten regelmäßig gepostet werden, um die Präsenz zu stärken. Zudem nutzen wir für Blogbeiträge auf der bürosuche.de SEO und SEA, damit wir leichte gefunden werden. Des Weiteren greife ich auf die Analysen der Social-Media-Plattformen zurück, um zu sehen, was funktioniert und was nicht und passe den Content darauf an. Auch der Community-Aufbau ist sehr wichtig, daher reagieren wir auf alle Kommentare, die wir auf die Beiträge bekommen.
