Hamburg, 01.07.2024 – Mit einer Vermietungsleistung von ca. 114.000 m² im zweiten Quartal hat sich der Hamburger Büromarkt nach einem eher verhaltenen Jahresauftakt deutlich gesteigert. Zusammen mit den ca. 83.000 m² vermieteter Bürofläche aus dem ersten Quartal beträgt der gesamte Flächenumsatz nach sechs Monaten ca. 197.000 m². Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies jedoch einen Rückgang um 14 %. „Die Unternehmen stehen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation weiterhin vor großen Unsicherheiten, was unter anderem die schnelle Umsetzung von bereits durchgeführten Bedarfsanalysen erschwert. Der daraus resultierende Anmietungsstau wird sich auch in der zweiten Jahreshälfte nicht vollständig auflösen, sodass von einem Gesamtjahresergebnis im Bereich von 400.000 bis 450.000 m² auszugehen ist“, sagt Leon Müller, Senior Immobilienberater bei der Angermann Real Estate Advisory AG.
Knappheit trotz wachsendem Flächenangebot
Der Büroflächenleerstand hat sich im Verlauf des zweiten Quartals 2024 von ca. 610.000 m² auf ca. 623.000 m² erhöht, was einer Leerstandsquote von 4,4 % entspricht. „Auch wenn das Angebot an verfügbaren Büroflächen insgesamt in Hamburg gestiegen ist, bleiben hochwertige und moderne Büroflächen in den zentralen Lagen wie City, HafenCity und Hafenrand weiterhin knapp“, erklärt Leon Müller.
Umsetzung von CSRD-Richtlinien rückt verstärkt in den Fokus
Im Zuge der Umsetzung neuer Richtlinien wie der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) stehen Unternehmen zukünftig vor der Herausforderung, detaillierte Nachhaltigkeitsdaten zu erfassen und zu berichten. Dies geht auch mit erhöhten Anforderungen an die Energieeffizienz und Umweltstandards von Büroflächen einher. „Büronutzer sollten hierbei unbedingt eng mit ihren Vermietern zusammenarbeiten, um relevante Informationen über den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen zu erhalten. Die Realisierung von Umweltschutzmaßnahmen und die Installation nachhaltiger Technologien bedeuten zwar zunächst erhöhte Kosten, langfristig kann die umweltverträgliche Nutzung von Büroflächen für Unternehmen jedoch eine Stärkung der Marktposition und Reputation bedeuten“, so Leon Müller.
Spitzenmiete bleibt stabil - Durchschnittsmiete sinkt
Die Spitzenmiete blieb gegenüber dem Vorquartal stabil bei 34,50 €/m². Die Durchschnittsmiete hingegen verzeichnete einen Rückgang und beträgt nun 19,70 €/m² statt 21,00 €/m².
Öffentliche Hand führt Branchenranking an
Im Branchenvergleich erzielte die öffentliche Hand im ersten Halbjahr 2024 den größten Flächenumsatz. Insgesamt beläuft sich die Vermietungsleistung in diesem Bereich auf ca. 37.600 m². Darauf folgen das Baugewerbe mit ca. 21.100 m² und der Beratungssektor mit ca. 20.200 m².
City liegt im Standortranking vorn
Mit einem Flächenumsatz von ca. 49.500 m² belegte die City auch nach den ersten sechs Monaten 2024 die Spitzenposition im Standortranking. Komplettiert werden die Top 3 der umsatzstärksten Bürostandorte von der HafenCity mit ca. 26.500 m² sowie der erweiterten City Süd mit ca. 20.800 m². Die meisten Mietverträge (98) wurden in der ersten Jahreshälfte 2024 im Flächensegment zwischen 250 und 700 m² abgeschlossen. Die in diesem Bereich erwirtschaftete Vermietungsleistung von ca. 46.600 m² bedeutet jedoch nur einen Umsatzanteil von 24 %. Der größte Anteil am Gesamtflächenumsatz entfällt mit 50 % (ca. 99.100 m²) auf das Segment über 1.500 m², in dem 20 Mietverträge abgeschlossen wurden.